Die Klassenschülerversammlung ist ein Treffen aller Schülerinnen und Schüler einer Klasse oder eines Kurses. Hier werden Probleme und Anliegen der Klasse besprochen. Auch die Klassensprecherinnen und Klassensprecher werden hier gewählt. Die Versammlung findet statt, wenn sie von den Klassensprecherinnen oder Klassensprechern einberufen wird. Es geht darum, das Schulleben und den Unterricht zu besprechen und Vorschläge oder Wünsche zu äußern. Die Versammlung dient dazu, dass die Schülerinnen und Schüler aktiv am Schulgeschehen teilnehmen können. Die Klassenschülerversammlung ist das Forum der Klasse. Dafür stehen pro Halbjahr mindestens zwei Schulstunden zur Verfügung.
Im Folgenden wird auch die Kursschülerversammlung Klassenschülerversammlung genannt.
Jeder Schüler und jede Schülerin der Klasse ist Mitglied. In Schulen ohne Klassenverbund bilden die Deutsch-Kurse die Versammlung, und an beruflichen Schulen sind es die Schüler der Profilfach-Kurse.
Sie diskutiert wichtige Anliegen und Probleme der Klasse. Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Wahl der Klassensprecher zu Beginn des Schuljahres, was eine wichtige Rolle in der Klassenorganisation spielt.
Sie findet statt, wenn der Klassensprecher oder die Klassenleitung sie einberuft, in der Regel bei Bedarf an Diskussion oder Entscheidungen.
Meistens wird sie vom Klassensprecher einberufen. Fehlt ein Klassensprecher, übernimmt die Klassenleitung diese Aufgabe.
(1) Die Schülermitverantwortung baut auf der Arbeit in den einzelnen Klassen auf. Dazu gehört es auch, daß die einzelnen Schüler ihre Anregungen, Vorschläge und Wünsche, die das Schulleben und den Unterricht betreffen, und ihre Einwände, wenn sie sich ungerecht beurteilt fühlen, mit den einzelnen Lehrern besprechen.
(2) Der Klassensprecher beruft, soweit erforderlich mit Unterstützung des Klassenlehrers, die Klassenschülerversammlung ein und leitet sie. Soweit dies im Rahmen eines geordneten Unterrichts möglich ist, soll ihm Gelegenheit gegeben werden, wichtige Angelegenheiten der Schülermitverantwortung auch unter Inanspruchnahme eines Teils einer Unterrichtsstunde in seiner Klasse zu behandeln und insbesondere die Klassenschülerversammlung über Angelegenheiten, die für sie von allgemeiner Bedeutung sind (§ 65 Abs. 2 des Schulgesetzes), zu unterrichten; in diesem Fall bedarf die Abhaltung der Klassenschülerversammlung der Zustimmung des zuständigen Lehrers.
(3) Die Klasse, die eine Besprechung über schulische und unterrichtliche Fragen wünscht, erhält auf Antrag des Klassensprechers beim Klassenlehrer anstelle einer Unterrichtsstunde eine Verfügungsstunde, die im allgemeinen in Anwesenheit des Klassenlehrers oder eines anderen Lehrers stattfindet. Im Antrag ist das Beratungsthema anzugeben und zu begründen. Im Schulhalbjahr, bei Teilzeitunterricht im Schuljahr, kann eine Klasse bis zu zwei Verfügungsstunden erhalten; dabei darf an einem Schultag nicht mehr als eine Verfügungsstunde gewährt werden.
(4) Der Klassensprecher ist für die Durchführung rechtmäßiger Beschlüsse der Klassenschülerversammlung verantwortlich. Er ist ihr Rechenschaft für seine Tätigkeit in der SMV schuldig. Im übrigen sorgt der Klassensprecher im Rahmen seiner Möglichkeiten dafür, daß die Klassenschülerversammlung die ihr obliegenden Aufgaben (§ 64 Abs. 1 des Schulgesetzes) erfüllen kann. Die Lehrer der Klasse unterstützen ihn dabei.
(5) Für die beiden Jahrgangsstufen gelten die Absätze 1 bis 4 entsprechend mit der Maßgabe, dass an die Stelle der Klassenschülerversammlung am allgemein bildenden Gymnasium die Kursschülerversammlung in den Kursen des Leistungs- und Basisfachs Deutsch, am beruflichen Gymnasium die Kursschülerversammlung im Profilfach, an die Stelle des Klassensprechers der Kurssprecher und an die Stelle des Klassenlehrers der Lehrer des betreffenden Kurses tritt.
Stand 01.08.2022 (Landesrecht BW SMVV §8)