Teamspiele

Warum sollte in der SMV überhaupt gespielt werden?

Wer das Wort „spielen“ hört, meint vielleicht, das täten nur Kinder. Ganz im Gegenteil: Spiele spielen in jeder Altersgruppe eine sehr große Rolle und machen selbst Erwachsenen noch viel SpaK Mit ihrer Hilfe können gruppendynamische Prozesse in Gang gesetzt werden, (Berührungs-) Ängste abgebaut und das Gemeinschaftsgefühl gestärkt werden. Die Teilnehmer kommen automatisch miteinander in Kontakt, lernen sich besser kennen und einschätzen und haben zusammen Spaß. Deshalb sind Spiele in jeder Altersgruppe sehr wichtig. Bei der Auswahl der Spiele solltet ihr allerdings überlegen, was ihr mit dem Spiel erreichen möchtet und an welche Zielgruppe ihr euch richtet. Da die SMV’ler:innen

meist aus vielen verschiedenen Klassenstufen kommen, sollten durch den Altersunterschied für die Jüngeren keine Nachteile entstehen.

 

Kennenlernspiele

Kennenlernspiele sind am Anfang des SMV-Jahres sehr hilfreich, um Namen zu wiederholen oder neu kennen zu lernen. Hier sind einige Beispiele:

  • Die Teilnehmer:innen sitzen in einem Stuhlkreis. Eine Schüssel mit m&m's wird herum gegeben. Jede:r darf sich so viele m&m's nehmen wie er/sie möchte, es muss jedoch für alle reichen. Anschließend sagt jede:r seinen Namen und so viele Eigenschaften über sich, wie er/sie sich m&m's genommen hat.
  • Die Teilnehmer:innen sitzen in einem Stuhlkreis. Eine:r beginnt, indem er seinen Namen und ein Adjektiv sagt, das mit dem Anfangsbuchstaben des Namens beginnt. Der/Die Nächste wiederholt Name und Adjektiv des Ersten und fügt seines/ihres hinzu. Dann geht es reihum und alle müssen die Namen und Eigenschaften ihrer Vorgänger:innen wiederholen. Alternativ kann dieses Spiel auch mit Bewegungen anstelle von Adjektiven gespielt werden.
  • Die Teilnehmer:innen werden in Kleingruppen von circa fünf Personen unterteilt. Jede Kleingruppe erhält ein großes Plakat und einen Edding. Die Kleingruppen zeichnen einen Stern auf ihr Plakat, der so viele Zacken hat, wie es Gruppenmitglieder gibt. Nun überlegen sie, welche Eigenschaften, Hobbies und andere Dinge sie alle gemeinsam haben und was jede:n individuell ausmacht. In die Mitte des Sterns werden nun die Gemeinsamkeiten hineingeschrieben und in die Zacken die individuellen Eigenschaften der Einzelnen. Anschließend präsentieren die Kleingruppen ihr Ergebnis.

 

Turmbau

Während diesem Spiel darf nicht geredet werden. Es ist wichtig auf alle zu achten, denn sie können nur durch Gesten auf sich aufmerksam machen. Es ist eine interessante Erfahrung für die Gruppenmitglieder, zu sehen, wer sich wie verhält, um die Aufmerksamkeit der anderen zu gewinnen:

Die Teilnehmer:innen werden in Kleingruppen von circa fünf Personen unterteilt. Jede Gruppe bekommt gleich viel Material, zum Beispiel drei Bögen Papier, ein Stück Pappe, eine Schnur, vier Stückchen Tesa und zwei Strohhalme. Ziel ist es, einen Turm zu bauen, der von alleine stehen kann und der möglichst hoch ist. Die Schwierigkeit besteht darin, dass die einzelnen Gruppenmitglieder nicht miteinander reden dürfen. Das heißt, sie müssen sich mithilfe von Gesten verständigen. Anschließend kann die Jury Punkte für Kreativität, Standfestigkeit, Höhe und andere Kriterien vergeben, nach denen die Türme bewertet werden sollen. Die Gruppe mit den meisten Punkten gewinnt.

 

Sortierspiel

Alle Teilnehmer:innen stellen sich auf eine Bierbank (ohne ausgeklappte Beine – Kippgefahr!). Nun müssen sie sich, ohne von der Bank zu steigen oder sich an Wand, Decke oder Ähnlichem festzuhalten, nach verschiedenen Dingen sortieren. Beispielsweise nach der Körpergröße, dem Geburtstag, dem Alter oder der Schuhgröße. Je nach Gruppengröße kann das Spiel auch mit mehreren Bierbänken gespielt werden. Alternativ kann auch in der Sporthalle die Bänke genutzt werden.

 

Stärkespiel

Die Spielleitung erstellt im Vorfeld ein Papier, auf dem ca. 20 Eigenschaften stehen: die Stärken und Fähigkeiten der Teilnehmer:innen. Dort kann zum Beispiel stehen „kann mit drei Bällen jonglieren“, „kann ein Lied singen“, „kann einen Tanz vorführen“, „kann in einer Minute 25 Wörter aufzählen, die mit b beginnen“, „kann zwei verschiedene Instrumente spielen“ und so weiter. Alle Teilnehmer bekommen ein solches Papier. Ziel ist es dann, für jede Stärke oder Fähigkeit die Unterschrift eines/einer anderen Teilnehmer:in zu gewinnen, der diese Eigenschaft besitzt. Allerdings darf jeder höchstens zwei Mal beim gleichen Teilnehmenden unterschreiben, sodass man viele verschiedene Leute ansprechen muss.

Auf dem eigenen Papier darf man natürlich nicht unterschreiben. Der-/Diejenige, wer als erstes fertig ist, ruft laut: „Stopp“. Anschließend überprüft die Spielleitung stichprobenartig, ob die Teilnehmer, die unterschrieben haben, die jeweilige Fähigkeit auch besitzen. Bei diesem Spiel werden die Stärken aller in den Vordergrund gestellt und die Teilnehmer lernen sich besser kennen.

 

Stuhltanz

Zu Beginn des Spiels stehen so viele Stühle im Raum, wie es Gruppenmitglieder gibt. Dann geht es los: Solange die Musik läuft, laufen alle zwischen den Stühlen umher. Sobald die Musik aufhört, muss jeder irgendwie auf einen der Stühle steigen und die Füße vom Boden anheben. Nach jeder Runde werden ein oder mehrere Stühle entfernt. Dadurch müssen immer mehr Personen auf einem Stuhl Platz finden: man sitzt aufeinander, hält sich gegenseitig fest und zieht irgendwie auch noch die letzten weg vom Boden. Wenn die Gruppe gut als Team zusammenarbeitet, schafft sie es mit ganz wenigen Stühlen, trotzdem alle Team-Mitglieder weg vom Boden zu bekommen. Beim Stuhltanz kommen die einzelnen Mitglieder miteinander in Kontakt und sie müssen auf jeden einzelnen achten. Außerdem haben sie zusammen Spaß und die Atmosphäre lockert sich.

 

Gordischer Knoten

Alle Gruppenmitglieder stehen in einem Kreis, strecken die Hände aus und schließen die Augen. Dann lauft ihr aufeinander zu und fasst blind nach den Händen der anderen, bis sich alle gegenseitig an den Händen halten. Dann müsst ihr versuchen, euch zu entknoten - aber ohne loszulassen! Vielleicht schafft ihr es, dass am Ende alle wieder in einem großen Kreis stehen. Es können sich aber auch mehrere kleine Kreise bilden.

 

Sitz-Lauf

Bei diesem Spiel müssen sich alle Gruppenmitglieder zuerst in einen möglichst runden und möglichst engen Kreis stellen. Dann drehen sich alle nach links, sodass man dem/der Nachbar:in auf den Rücken schaut. Wenn jetzt alle noch einmal einen Schritt nach innen gehen, stehen sie so nah beieinander, dass sie sich beim Hinsetzen auf die Schenkel ihrer Hinterperson setzen können. Wenn das geschehen ist, muss die Gruppe versuchen, gemeinsam im Kreis zu gehen: alle müssen gleichzeitig das rechte oder das linke Bein heben, damit das Team vorwärts kommt. Das Ziel ist, eine Runde gemeinsam im Kreis zu gehen. Auch bei diesem Spiel kann das Ziel nur erreicht werden, wenn alle Teilnehmer:innen berücksichtigt wird. Dadurch werden die Teamfähigkeit und der Gruppenzusammenhalt gestärkt.

 

James

Die Gruppenmitglieder werden in zwei Teams aufgeteilt. Sie setzten sich in zwei Stuhlreihen gegenüber, Rücken an Rücken. Die Spielleitung liest nun eine Geschichte vor. Jedes Mal, wenn das Wort „James“ vorkommt, müssen alle so schnell wie möglich aufstehen. Die Gruppe, die als erstes steht bekommt einen Punkt.

 

Zusätzlich erhält jede Gruppe das Wort „TRUHE“ in einzelnen Buchstaben, sodass jede:r Teilnehmer:in einen Buchstaben in der Hand hält. Wenn in der Geschichte das Wort Truhe vorkommt - oder ein anderes Wort, das aus diesen Buchstaben gebildet werden kann - müssen sich beide Gruppen so umsetzen, dass das Wort zu lesen ist. Die schnellere Gruppe bekommt auch hier einen Punkt.

 

Die Geschichte: Eine aufregende Nacht

Es ist eine stürmische Nacht. Prinzessin Elisabeth kann nicht schlafen, weil ihre ganze Familie im Urlaub ist und sie sich an die Ereignisse der letzten Nacht erinnert:

In dieser Nacht war sie alleine mit ihrem Butler James auf dem Schloss. Sie schlief gerade tief und fest, als sie plötzlich durch ein Klopfen an der Tuer geweckt wurde. Es war James. Er war sehr aufgebracht, weil er von einem merkwürdigen Geräusch geweckt wurde. Er glaubte, dass ein Dieb im Schloss gewesen war, denn die Truhe mit dem Schmuck stand offen. Elisabeth war entsetzt, denn dort drin war das Familienerbe. Sie schickte James los, um das Schloss zu durchsuchen. Sie hatte Angst, dass der Dieb noch im Schloss sein könnte, daher rief sie die Polizei.

Die Polizistin Ute traf nach wenigen Minuten ein und James ließ sie in das geheime Zimmer mit der Truhe eintreten. Sie nahm zu Protokoll was fehlte. Es war unter anderem die goldene Uhr von Elisabeths Urgroßmutter. Danach fragte die Polizistin, ob Elisabeth denn kein Geräusch gehört hätte. James meinte, dass er bei dieser Ruhe im Schloss jedes kleinste Geräusch hören würde und dass er geglaubt habe, ein Klirren gehört zu haben. Ute schloss daraus, dass der Dieb durchs Fenster gekommen sein musste. Kurz darauf fanden sie auch eines, das offen stand. Die Polizistin fragte, ob die beiden denn schon jemanden im Verdacht hätten. James tippte auf die Tante Ruth, da sie vor ein paar Tagen zu Besuch war und sich auffällig benommen hatte. Sie war eine Zeit lang mit Elisabeth verstritten gewesen, weil sie schon immer auf das Familienerbe neidisch war. Denn eigentlich hätte Ruth den Schmuck erben müssen, da sie die erstgeborene Tochter der Urgroßmutter von Elisabeth war. Bei ihrem Besuch hatten sie sich wieder versöhnt und Ruth bat Elisabeth ihr den Schmuck zu zeigen. Elisabeth dachte, sie könne ihr vertrauen und zeigte ihr den Schmuck. Dabei sah Ruth natürlich auch, wo sich der Schlüssel der Truhe befand. Dann fragte die Polizistin James, wo denn der Schlüssel jetzt überhaupt sei. Alle drei suchten ihn, konnten ihn aber nicht finden. Elisabeth glaubte, dass der Dieb ihn wahrscheinlich mitgenommen hat um noch einmal zu kommen und den Rest des Schmucks zu holen. Ute nahm deshalb den übrigen Schmuck mit. Außerdem wollte sie den Schmuck und den Schlüssel der Truhe nach Fingerabdrücken untersuchen. Danach sagte die Polizistin noch, dass sie morgen mit einem Kollegen wiederkommen würde, der das Schloss austauscht und das Fenster repariert. Und sie wolle auch noch nach weiteren Spuren suchen. Sie nahm ihren Hut und verabschiedete sich. Dann brachte sie James zur Tuer. Da die Uhr schon drei Uhr nachts anzeigte, ging Elisabeth daraufhin gleich ins Bett und wünschte James noch eine gute Nacht. Dann kehrte im Schloss wieder Ruhe ein.

 

Wenn ihr möchtet, können auch andere Geschichten oder andere Wörter verwendet werden. Am Ende hat aber in jedem Fall die Gruppe gewonnen, die die meisten Punkte gesammelt hat.

 

Teambuilding